Neues bayerisches Hochschulzentrum an der Uni Erlangen-Nürnberg
April 2007, uni mediendienst aktuell, Nr. 63
Die Universität Erlangen-Nürnberg wird zur zentralen Schaltstelle der bayerischen Hochschulkontakte nach Lateinamerika: Noch in diesem Jahr öffnet an der zweitgrößten Universität des Freistaats das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT), in dem die langjährigen erfolgreichen Kontakte zwischen bayerischen und lateinamerikanischen wissenschaftlichen Hochschulen und Forschungseinrichtungen weiter gepflegt und vertieft werden sollen. Der Rektor der Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske, befindet sich derzeit mit dem bayerischen Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel auf einer Reise nach Brasilien, die er nutzt, um die vielfältigen Beziehungen der Universität mit den dortigen Hochschulen zu vertiefen und auszuweiten. Anschließend reist Prof. Grüske nach Chile weiter.
Im BAYLAT werden an zentraler Stelle die Kooperationen zwischen bayerischen und lateinamerikanischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen noch stärker gefördert. Es soll die Mobilität von Professoren, erfahrenen Wissenschaftlern, Doktoranden und Studierenden stärken, die Bildung von Qualitätsnetzwerken unterstützen und so einen weiteren Beitrag zur Internationalisierung der bayerischen Hochschulen leisten. Dazu wird an der Uni Erlangen-Nürnberg unter anderem eine Informations-, Kontakt- und Beratungsstelle entstehen. Das BAYLAT fungiert als Ansprechpartner für Fördereinrichtungen und Forschungsstiftungen und wirbt gezielt für bayerische Lateinamerika-Forschungsvorhaben in der Wirtschaft.
Auf seiner Reise hat Rektor Grüske auch den ersten Spatenstich für den Aufbau eines Botanischen Gartens an der Universität Univille in Joinville, Brasilien, miterlebt. Dieses Projekt ist aus einer langjährigen, sehr erfolgreichen Kooperation mit unserer Universität hervorgegangen. Außerdem besucht er in Brasilien unter anderem die Universidade Federal do Paraná, die Universidade Regional de Blumenau sowie die Universidade Federal de Santa Catarina, mit der Rektor Grüske einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. In Chile ist er an der Universidad La Serena zu Gast, mit der die Universität Erlangen-Nürnberg zum Beispiel im Bereich Chemie eine erfolgreiche Hochschulpartnerschaft unterhält.
Eng vernetzt mit Forschung und Lehre in Lateinamerika
Die Universität Erlangen-Nürnberg verfügt im bayernweiten Vergleich über die meisten Kontakte zu lateinamerikanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen und pflegt zurzeit 77 Kooperationen mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen in 13 Ländern. Beim Austausch von Wissenschaftlern und Studierenden, bei gemeinsamen Forschungsprojekten, Veranstaltungen und Veröffentlichungen konnte die Universität Erlangen-Nürnberg viele wertvolle Erfahrungen sammeln - ideale Voraussetzungen für das neue Hochschulzentrum. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften, den Medizin- und Naturwissenschaften sowie den Ingenieurwissenschaften sind an den vielfältigen Projekten beteiligt.
Einzigartig in Bayern sind zum Beispiel die intensive und langjährige Lateinamerikaforschung an der Philosophischen und der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg.
Seit 2000 beherbergt die Universität Erlangen-Nürnberg bereits das Bayerisch-Kalifornische Hochschulzentrum BaCaTeC, das als gemeinsame Einrichtung aller bayerischen Universitäten und Fachhochschulen den intensiven Austausch zwischen den High-Tech-Standorten Kalifornien und Bayern fördert.