Neues Uni-Zentrum: Treff für Bayern und Lateinamerikaner

Minister Wolfgang Heubisch eröffnet heute das "BAYLAT"

Am Montag hat Wolfgang Heubisch, der bayerische Minister für Wissenschaft und Forschung, offiziell das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BayLat) an der Universität Erlangen eröffnet. Die Erlanger Nachrichten haben mit Irma de Melo-Reiners gesprochen. Die Brasilianerin ist Geschäftsführerin von BAYLAT.

Frau de Melo-Reiners, was macht BAYLAT?

Irma de Melo-Reiners: Wir sind eine Serviceeinrichtung für alle Universitäten und Hochschulen in Bayern. Wir bringen Wissenschaftler aus Bayern und Lateinamerika zusammen und organisieren Projekte und fachbezogene Veranstaltungen. Außerdem werben wir Drittmittel ein. Wir sind fünf Mitarbeiter und vier Hilfskräfte in unserem Team. Wir sind eine zentrale Beratungsstelle für bayerische und lateinamerikanische Hochschulen.

Welche Projekte organisiert BAYLAT?

de Melo-Reiners: Wir organisieren unter anderem das Projekt »Germanistik in Lateinamerika«. Dafür haben wir Wissenschaftler aus Bayern, Brasilien und Argentinien zusammengebracht. Oder die Mobilitätshilfe: Damit können wir 40 bayerische Studenten bezuschussen, sie erhalten je 1000 Euro für ihr Auslands- oder Forschungssemester in Lateinamerika.

Warum hat BAYLAT den Standort Erlangen gewählt?

de Melo-Reiners: Die Erlanger Uni ist von den Hochschulen in Bayern diejenige mit den meisten Kooperationen mit Lateinamerika. Hier hat ein Austausch mit Lateinamerika Tradition: Schon lange vor dem 18. Jahrhundert hatten Erlanger Wissenschaftler Kontakte mit Lateinamerika.

Welche Ziele hat BAYLAT?

de Melo-Reiners: Wir wollen erreichen, dass der Standort Bayern in Lateinamerika noch bekannter wird - für Wissenschaft, Wirtschaft und Technologie. Dadurch soll ein langfristiges, gegenseitiges Interesse bestärkt werden: Wenn ein Wissenschaftler aus Argentinien in Bayern lebt, besuchen ihn sicher Freunde und Verwandte. Dann lernen auch sie Bayern besser kennen, und so weiter. Ich finde, Bayern und Lateinamerika ergänzen sich komplementär. Die deutsche und bayerische Kultur sind in Lateinamerika hochgeschätzt. Ich glaube, das wissen die wenigsten.

26.04.2010, Erlanger Nachrichten

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