Die 71. Tagung der Sociedade Brasileira para o Progresso da Ciência-SBPC (Brasilianische Gesellschaft zur Entwicklung der Wissenschaften) fand vom 21. bis 27. Juli 2019 an der Universidade Federal de Mato Grosso do Sul (UFMS) in Campo Grande, Brasilien, unter dem Leitthema „Wissenschaft und Innovation in den Grenzen der Bioökonomie, der Vielfalt und der sozialen Entwicklung“ statt. Das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) São Paulo, ein wichtiger Netzwerkpartner des Bayerischen Hochschulzentrums für Lateinamerika (BAYLAT), organisierte einen Gemeinschaftsstand im Rahmen der 71. SBPC-Tagung. Die BAYLAT-Geschäftsführerin Dr. Irma de Melo-Reiners nahm an der Veranstaltung teil.
Die Jahrestagung der SBPC, die seit 1948 unter Beteiligung von Vertretern wissenschaftlicher Gesellschaften, Behörden und Managern des nationalen Wissenschafts- und Technologiesystems stattfindet, hat zum Ziel, die öffentliche Politik in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Innovation und Bildung zu diskutieren und die Fortschritte der Wissenschaft in verschiedenen Wissensgebieten an die gesamte Bevölkerung weiterzugeben.
Nachdem das Jahrestreffen am 21. Juli 2019 an der UFMS eröffnet wurde, folgte in den insgesamt sieben Veranstaltungstagen eine Vielzahl von Präsentationen. Unter anderem hielt Prof. Dr. Lucia Ricotta Vilela Pinto von der Universidade Federal de São Paulo (UNIFESP) einen Vortrag anlässlich des 250. Geburtstags Alexander von Humboldts. Der brasilianische Wissenschaftsminister Marcos Pontes nahm am 26. Juli an einer Konferenz an der UFMS teil und begutachtete die zahlreichen Infostände. Der Gemeinschaftsstand des DWIH São Paulo auf der Wissenschafts- und Technologieausstellung „ExpoT&C“ hatte das Motto „Research in Germany – Land of Ideas“. Dabei verfolgten die OrganisatorInnen das Ziel, Deutschland in Brasilien als innovativen Forschungs- und Wissenschaftsstandort zu präsentieren.
Am 23. Juli 2019 fand ein Round-Table mit dem Titel: “How science can contribute to public policies“ („Wie Wissenschaft zur öffentlichen Politik beitragen kann“) unter Koordination von Prof. Dr. Helena B. Nadar, Ehrenpräsidentin der SBPC und Professorin an der Universidade Federal do Rio Grande do Norte (UNIFESP), statt. Dabei wurden Erfolgsmodelle, Herausforderungen und neue Horizonte zu diesem Thema diskutiert. Neben Dr. Irma de Melo-Reiners waren u.a. Dr. Kathrin Winkler, Direktorin der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Lateinamerika (DFG), Dr. Dagmar Simon, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) sowie der ehemalige brasilianische Wissenschaftsminister Celso Pansera anwesend. Die komplette Diskussion auf Englisch wurde gefilmt und kann hier angesehen werden.
Die über 30.000 TeilnehmerInnen der SBPC konnten neben den genannten Programmpunkten insgesamt etwa 180 Konferenzen, Rundtische, Tagungen und Vorträge besuchen. Das Publikum bestand aus Studierenden, DozentInnen, WissenschaftlerInnen, PolitikerInnen aus allen Bundesstaaten Brasiliens. Die SBPC ist eine größten Wissenschaftskonferenzen Lateinamerikas und wurde dieses Jahr zum ersten Mal in Campo Grande abgehalten.
Außerdem organisierte der DWIH São Paulo im Umfeld der SBPC-Tagung einen Abendempfang, die „Noite Alemã“ (deutsche Nacht). An der Veranstaltung nahmen neben BAYLAT-Geschäftsführerin Dr. Irma de Melo-Reiners weitere Gäste aus Deutschland sowie etwa 60 EntscheidungsträgerInnen aus Brasilien teil, um sich in lockerer Atmosphäre über aktuelle Themen der Wissenschaft und Forschung auszutauschen.
Links:
Video vom Round-Table “How science can contribute to public policies“ (in Englisch)
BMBF Kampagne “Research in Germany"
Zurück zur Übersicht