Am 31. März 2017 veranstaltete das Bayerische Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT) den „Bayern-Tag: Wissenschaft und Lehre“ im Chilenischen Außenministerium in Santiago de Chile. Es war das erste Mal, dass BAYLAT einen bayerischen Ländertag mit wissenschaftlichem und akademischem Fokus in einem lateinamerikanischen Land organisiert hat und ebenso das erste Mal, dass ein deutsches Bundesland solch eine Veranstaltung in Chile durchgeführt hat. Der Termin für den Bayern-Tag wurde explizit gewählt, da vom 28.-30. März 2017 die GATE-Messe EuroPosgrados des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Chile stattfand, bei der sich BAYLAT um die Organisation des bayerischen Standes kümmerte, an dem VertreterInnen verschiedener bayerischer Hochschulen präsent waren.
Ziel des „Bayern-Tages“ war es, einen aktiven Austausch zwischen den geladenen chilenischen Akteuren und den Institutionen aus Bayern zu schaffen und die bayerische Hochschul-und Forschungslandschaft vorzustellen, um die Kooperationen zwischen beiden Regionen nachhaltig zu unterstützen.
Die Veranstaltung war von hoher Relevanz für die wissenschaftliche und akademische Zusammenarbeit zwischen Chile und Bayern nicht nur weil Chile ein beständiger Partner in diesen Bereichen ist, sondern insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass Chile nunmehr nicht mehr zu den DAC-Ländern (Development Aid Country List) zählt und aufgrund dieser Tatsache aus zahlreichen Förderprogrammen des DAAD, des BMZ und anderen Förderprogrammen auf Bundesebene herausfällt. Die Instrumente auf Bundesländerebene werden daher immer wichtiger, um den wissenschaftlichen Fortschritt auch auf internationalem Level zu fördern.
Dipl.-Pol. Luise Freitag, BAYLAT-Referentin für internationale Beziehungen, insbesondere mit Chile und Förderbeauftragte eröffnete die Veranstaltung mit dem Impulsvortag: „Studieren und Forschen in Bayern“, in welchem sie die bayerische Hochschul-, Wissenschafts- und Forschungslandschaft vorstellte und über die Aktivitäten von BAYLAT, vor allem in Bezug auf Chile informierte. Ebenso führte sie als Moderatorin durch die Veranstaltung.
Für die Veranstaltung konnten hochkarätige ReferentInnen gewonnen werden:
- S.E. Botschafter Gabriel Rodríguez García-Huidobro, Leiter der Abteilung für Energie, Wissenschaft, Technologie und Innovation (DECYTI) des Chilenischen Außenministeriums
- S.E. Botschafter Rolf Schulze, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Santiago de Chile
- Susanne Krause, Leiterin des International Office der Hochschule Hof
- Vanessa Grünhagen und Sören Metz, Referentin Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten und Liaison Officer São Paulo der Technischen Universität München (TUM)
- Juan Pablo Juárez Castro, Regionalmanager Westeuropa und Lateinamerika: Marketing, Akquise und Betreuung von Partnerhochschulen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)
- Thorsten Parchent, Koordinator “Welcome and Alumni Services” der Universität Bayreuth
- Arpe Caspary, Direktor des Informationszentrums des DAAD in Santiago de Chile
- Professor Dr. Gudrun Kausel, Vertrauenswissenschaftlerin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Chile
- Dr. Renato D’Alençon Castrillón und Amaranta Alfaro Muirhead PhD(c), Sektion Chile des Netzwerkes chilenischer WissenschaftlerInnen in Deutschland (RedINVECA)
Der „Bayern-Tag“ war mit mehr als 55 TeilnehmerInnen, darunter u.a. RegierungsvertreterInnen des chilenischen Außenministeriums, des Bildungsministeriums sowie des Umweltministeriums, WissenschaftlerInnen, sowie VertreterInnen der International Offices bzw. Akademischen Auslandsämter chilenischer Hochschulen sehr gut besucht.
Neben den genannten ReferentInnen hatte BAYLAT die Ehre, auch folgende geschätzte Gäste begrüßen zu dürfen:
- Professor Dr. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof
- Professor Dr. Christian Schmitz Vaccaro, Präsident der Universidad Católica de la Santísima Concepción (UCSC)
- Dr. Fernando Comerón, Direktor des European Southern Observatory (ESO) in Santiago de Chile
- Arne Dettmann, Chefredakteur von El Condor
- Marcelo García Silva, Koordinator für Angelegenheiten der Innovation und Europa von DECYTI
- Professor Dr. Torsten Kühlmann, BWL IV - Personalwesen und Führungslehre Lehrstuhl BWL IV - Personalwesen und Führungslehre der Universität Bayreuth
- Dr. Sharapiya Kakimova, Nationaler Forschungs- und Technologierat (Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica – CONICyT)
- Claudio Rojas Díaz, Koordinator für Hochschulen von DECYTI
- Jan Schimanski, Junior Project Manager von InSITE Bavaria der Technischen Universität München (TUM)
- Pamela Valdivia, Bayerische Repräsentantin für Südamerika (Argentinien, Chile, Kolumbien und Peru
Folgende chilenische Hochschulen waren u.a. vertreten:
1. Pontifica Universidad Católica de Chile,
2. Universidad Adolfo Ibañez,
3. Universidad Alberto Hurtado,
4. Universidad Católica de Temuco,
5. Universidad Católica de la Santísima Concepción,
6. Universidad de la Serena,
7. Universidad Católica del Norte,
8. Universidad de los Andes,
9. Universidad de Chile,
10. Universidad de Santiago de Chile,
11. Universidad de Talca,
12. Universidad de Valparaíso,
13. Universidad Diego Portales,
14. Universidad Finis Terrae,
15. Universidad Mayor,
16. Universidad Técnica Federico Santa María
PROGRAMM
Dipl.-Pol. Luise Freitag, BAYLAT-Referentin und Förderbeauftragte eröffnete die Veranstaltung.
Der Hausherr S.E. Botschafter Gabriel Rodríguez García-Huidobro, Leiter der Abteilung für Energie, Wissenschaft, Technologie und Innovation (DECYTI) des Chilenischen Außenministeriums begrüßte die Gäste und die ReferentInnen. In seiner Begrüßung betonte er insbesondere die Wichtigkeit der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland. Besonderes Augenmerk legte er auf die besonderen akademischen und forschungsbezogenen Kooperationen zwischen dem Freistaat Bayern und Chile. Er lobte die Initiative von BAYLAT, einen Wissenschaftstag mit dem Regionenschwerpunkt Bayern in Chile zu veranstalten und hob das große Interesse der chilenischen Regierung hervor, diese Kooperationen mit Bayern weiter auszubauen und zu intensivieren.
Anschließend gab sich S.E. Rolf Schulze, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Santiago de Chile die Ehre, begrüßende Worte an die TeilnehmerInnen zu richten. S.E. Botschafter Schulze verdeutlichte in seinem Grußwort die starke Tradition und die nachweislichen Erfolge der chilenisch-deutschen Hochschul- und Wissenschaftszusammenarbeit. Dabei stellte er den Freistaat Bayern als eine maßgebliche Schlüsselregion heraus. S.E. Botschafter Schulze zeigte klar auf, was im Bereich Wissenschaft und Lehre zwischen Chile und Deutschland bereits erreicht wurde, und in welchen Bereichen die Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut werden sollte. Dabei bekräftigte er, dass große Interesse der deutschen Wissenschaftsgemeinde an einer Zusammenarbeit mit chilenischen Kooperationspartnern.
In ihrem Impulsvortrag stellte Dipl.-Pol. Luise Freitag, BAYLAT-Referentin und Förderbeauftragte, die bayerische Hochschul-, Wissenschafts- und Forschungslandschaft vor. Besonderes Augenmerk legte sie auf das Panorama der bayerischen Hochschullandschaft mit deren umfassenden Studien- und Forschungsangebot auf Deutsch und Englisch, sowie auf die Angebote des Freistaates Bayern zur Förderung von Forschungs- und Hochschulprojekten. Im zweiten Teil ihrer Präsentation stellte Dipl.-Pol. Freitag die Aktivitäten und Arbeitsbereiche von BAYLAT, mit Schwerpunkt Chile, vor. Hier wurde besonderes Augenmerk auf die BAYLAT-Förderlinien und das Serviceangebot für bayerische und chilenische Institutionen gelegt.
Der zweite große Veranstaltungsblock gehörte dann ganz den bayerischen Hochschulen. Susanne Krause, Leiterin des International Office der Hochschule Hof eröffnete die Runde mit einer ausführlichen Präsentation zu der Hochschule Hof, in welcher sie das breite Studien- und Forschungsangebot sowie das ausgeprägte internationale Engagement der selbigen darstellte.
Anschließend präsentierten Vanessa Grünhagen, Referentin Lateinamerika, Afrika, Mittlerer Osten und Sören Metz Liaison Officer São Paulo gemeinsam die Technische Universität München (TUM) ihr Engagement mit Lateinamerika, Fokus Chile, sowie institutionelle Kooperations- und Fördermöglichkeiten. Kernbotschaft des Vortrages war die Darstellung des Entrepreneurial Spirit, der TUM, der in seiner freiheitlichen Ausgestaltung drei große Zielsetzungen zur Entfaltung bringt: Wissenschaftlichkeit, Internationalität, Unternehmertum. Ferner wurde auch das Verbindungsbüro der TUM für Lateinamerika mit seiner breiten Aktivitätenpalette vorgestellt.
Nach einem Networking, das zum ausgiebigen fachlichen Austausch und zu vertiefenden Kennenlerngesprächen genutzt wurde, stellte Juan Pablo Juárez Castro, Regionalmanager Westeuropa und Lateinamerika: Marketing, Akquise und Betreuung von Partnerhochschulen der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) in einem sehr anschaulichen Vortrag die Studienmöglichkeiten an der FHWS vor und ging auch detailliert auf Finanzierungsmöglichkeiten, den Bewerbungsprozess und das Forschungsangebot ein.
Abschließend für den Veranstaltungsteil der bayerischen Hochschulen stellte Thorsten Parchent, Koordinator “Welcome and Alumni Services” der Universität Bayreuth deren Angebote für Internationale Studierende und WissenschaftlerInnen vor. Ein besonderes Highlight der Präsentation war der Beitrag von Professor Dr. Torsten Kühlmann, BWL IV - Personalwesen und Führungslehre Lehrstuhl BWL IV - Personalwesen und Führungslehre der Universität Bayreuth. Professor Dr. Kühlmann stellte sein Forschungsprojekt mit der Universidad Talca vor, welches durch eine Förderung durch die BAYLAT-Anschubfinanzierung ermöglicht wurde. Dieses Forschungsprojekt zeigt mit aller Deutlichkeit wie ausgezeichnet Forschungsvorhaben mit chilenischen Partnern geplant und umgesetzt werden können.
Der folgenden Veranstaltungsblock wurde von Arpe Caspary, Direktor des DAAD-Informationszentrums in Santiago de Chile, eröffnet. In seiner Präsentation stellte er die Förderinstrumente des DAAD für eine chilenisch-bayerische Zusammenarbeit in Wissenschaft und Lehre vor. Ferner ging er auch auf die Forschungsförderungsinstitutionen auf Bundesebene ein und erläuterte die Möglichkeiten für eine aktive Partizipation der chilenischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Sich an diese Präsentation perfekt anschließend sprach Professor Dr. Gudrun Kausel, Vertrauenswissenschaftlerin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Chile, über die konkreten Fördermöglichkeiten durch die DFG und informierte umfassend über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Forschungszusammenarbeit zwischen Chile und Deutschland.
Das Programm abrundend, stellten Dr. Renato D’Alençon Castrillón und Amaranta Alfaro Muirhead PhD(c), Sektion Chile des BAYLAT-Netzwerkpartner: Netzwerk chilenischer WissenschaftlerInnen in Deutschland (RedINVECA) die Aktivitäten und Arbeitsbereiche von RedINVECA vor. In ihrer gemeinsamen Präsentation gaben sie ferner einen Einblick in die zukünftig geplanten Aktivitäten von RedINVECA und stellten die Inklusionsmöglichkeiten für chilenische WissenschaftlerInnen und Institutionen vor.
FAZIT
Chile ist ein traditionsreicher und entscheidender Kooperationspartner des Freistaates Bayern in Wissenschaft und Lehre. Bayernweit existieren mehr als formalisierte 69 Hochschulkooperationen. Jahr für Jahr zieht es zahlreiche Studierende und WissenschaftlerInnen für Studien- und Forschungsaufenthalte nach Bayern und gleichermaßen ist auch Chile bietet Spitzenwissenschaft und ist ein attraktives Land für die bayerischer Studierenden- und Wissenschaftlergemeinde. Dennoch gibt es in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Lehre noch viel Potential, welches durch die Unterstützung von BAYLAT sowie die Angebote zur Kooperations- und Forschungsförderung auf Landes- und Bundesebene weiter ausgebaut und intensiviert werden kann. Durch den „Bayern-Tag: Wissenschaft und Lehre“ hat sich Bayern als Wissenschafts- und Forschungsstandort herausragend als Marke präsentiert und wird damit zur ersten Anlaufstelle für chilenische Regierungs- und HochschulvertreterInnen, die ihre Kooperationen mit Deutschland ausbauen, verfestigen oder ganz neu etablieren möchten.
Sollten Sie bzw. Ihre Hochschule Interesse an einer Zusammenarbeit und/oder Austausch mit chilenischen Hochschulen haben, zögern Sie nicht uns anzusprechen. BAYLAT unterstützt ebenso bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartner in Lateinamerika, insbesondere Chile.
Kontakt:
Bayerisches Hochschulzentrum für Lateinamerika (BAYLAT)
Apfelstraße 6
91054 Erlangen
Telefonnummer: +49 (0) 9131 85 25955
Fax: +49 (0) 9131 85 25949
E-Mail: info@baylat.org
Redaktion:
Dipl.-Pol. Luise Freitag, BAYLAT-Referentin und Förderbeauftragte
Download:
Links:
- Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (StMBW): https://www.study-in-bavaria.de/de/ und https://www.km.bayern.de/
- Abteilung für Energie, Wissenschaft, Technologie und Innovation (DECYTI) des Chilenischen Außenministeriums
- Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Santiago de Chile
- Hochschule für angewandte Wissenschaften Hof
- Technische Universität München (TUM)
- Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS)
- Universität Bayreuth
- DAAD-Informationszentrum Chile
- Deutsche Forschungsgemeinschaft
- Netzwerk chilenischer WissenschaftlerInnen in Deutschland (RedINVECA)